Corona-Krise verzögert die weitere Planung von Bürgerhaus und Mediathek

Mit der Umstrukturierung der Firma Schladerer ergab sich im Jahr 2015 nun die Möglichkeit ca 4.000 qm zentrumsnah zu erwerben. In einem Bürgerworkshop am 4.7.2015 „Stadtentwicklungsprogramm Kursbuch 2030“ haben sich die Teilnehmer mehrheitlich für den Bau eines Bürgerhauses ausgesprochen.
In vielen Sitzungen des Arbeitskreises „Bürgerhaus“ wurden die Anforderungen und Wünsche an ein solches Haus mit den Kulturschaffenden unserer Stadt erarbeitet. Dies beinhaltete die Größe der einzelnen Räume, Anordnung der Räume, die variablen Nutzung, der technischen Ausstattung usw . Dabei wurde aber auch auf die Finanzierbarkeit geachtet und so wurden einzelne Kompromisse geschlossen z.B. Saalgröße – ursprüngliche Größe 600 Plätze gewünscht auf 450 reduziert.
Alle diese Details sind in den Ausschreibungstext eingeflossen.

In dem preisgekrönten Entwurf wurden neben diesen Vorgaben auch die städtebaulichen Aspekte nun umgesetzt. Öffentlich vorgestellt in der Einwohnerversammlung am 21.3.2019
Am 18.12.2019 wurde von Herrn Maucher Architekt (Büro Fuchs Maucher) eine erste Kostenschätzung für das Gesamtprojekt vorgelegt. (22,9Mill) Das Büro wurde daraufhin beauftragt, zusammen mit den Fachingenieurbüros mögliche Einsparpotenziale zu erarbeiten.

Die überplante Variante und Kostenschätzung sollte nun in der Einwohnerversammlung 19.3.2020 (heute) den Bürgern vorgestellt werden.
Danach sollte in öffentlicher Sitzung die Beauftragung für das Architekturbüro und die Fachplaner für die Leistungsphasen 3 und 4 erfolgen. Dies verbunden mit der Überprüfung der geänderten Pläne auf Funktionstüchtigkeit durch die Arbeitsgruppe und evtl. externen Beratern.

Auf Grund der Corona Krise ist dies nun nicht möglich. Wie lange die Krise anhält und welche Auswirkungen sie hinterlässt, kann zurzeit niemand exakt voraussagen. Die Ängste und Sorgen der Bevölkerung sind ernst zu nehmen und zu verstehen. Der volkswirtschaftliche Schaden dürfte sehr groß sein.
Die Steuereinnahmen unserer Stadt dürften voraussichtlich in den nächsten zwei Jahren auch einbrechen.
Trotzdem sollten wir die Planungen soweit voranbringen, dass wir eine genehmigungsfähige Planung und belastbare Kostenberechnung haben.

Begründung:
Bei allen Überlegungen und Planungsschritten sind wir immer davon ausgegangen, dass für das Bürgerhaus ein jährlichen Zuschuss von 500.000.–€ in unseren Haushalt eingestellt werden muss und kann.
Diese Summe wurde von vergleichbaren Häusern (Planegg–Weikersheim) bestätigt.
Für die Erstellung des Hauses haben wir durch sparsames Wirtschaften und erhöhte Gewerbesteuereinnahmen sowie durch Grundstücksverkäufe (Rundacker II) entsprechende Rücklagen gebildet.

Das Bürgerhaus- besser Kulturzentrum wird unserer Stadt einen großen Mehrwert bringen.
(siehe dazu auch den Beitrag Viel genutzt. Doch stets im Minus. Das Freiburger Konzerthaus kurbelt die regionale Wirtschaft an.  BZ vom 13.2.2020)

Wir sollten diese einmalige Chance nicht vergeben.


Bürgerhaus und Mediathek          Foto: Fuchs-Maucher Architekten

Sollte die Wirtschaft so stark einbrechen, wie von manchen Fachleuten befürchtet wird, könnte der Bau auch als Konjunkturprogramm 2021/2022 einen kleinen wichtigen Beitrag leisten.

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